Bei Schwerlastverbindungen hat der Statiker das letzte Wort

„Bei der Bauplanung bemühen wir uns stets um wirtschaftliche Lösungen, aber bei den Befestigungselementen müssen schon gewaltige Stückzahlen im Spiel sein, bevor wir Preisvergleiche zwischen verschiedenen Modellen anstellen!“, konstatiert Tomi Lehtonen, Statiker bei der Firma Introgroup.
„Falls jemand darum bittet, eine Befestigung gegen ein vergleichbares Konkurrenzmodell auszutauschen, sind das die Bauunternehmer, für die Preisvergleiche das tägliche Brot sind. Wobei der Wunsch nicht immer eine Preisfrage ist. Es kommt auch öfters vor, dass ein Unternehmer ein alternatives Modell besser findet und es deswegen befürwortet.“
Auf der Baustelle wird jedoch normalerweise nicht von den Vorschlägen des Statikers abgewichen. Sein Rat wird praktisch ausnahmslos eingeholt, bevor irgendein Befestigungselement ausgetauscht wird.
„Ob Ausnahmen erlaubt sind, hängt vom Einzelfall ab. Oft ist im Bauplan ein bestimmtes Modell vermerkt und dazu in Klammern ein alternatives Produkt, das ohne weiteres an dessen Stelle verwendet werden kann.

Statiker Tomi Lehtonen bei der Bauplanun

Die Qualität entscheidet die Wahl des Befestigungselements
Laut Lehtonen ist die Qualität ausschlaggebend für die Wahl der Befestigungselemente.
„Auch den Auswahltools auf den Produktseiten der Hersteller kommt Bedeutung zu. Qualität und Benutzerfreundlichkeit der Kataloge sind wichtig.“ Zu einem gewissen Grade berücksichtigt Lehtonen auch die Monteure, die einfach anzubringende Produkte schätzen.

Befestigungsplanung ist eine Wissenschaft für sich
Lehtonen informiert sich im Internet. Er besucht mehr oder weniger regelmäßig die Webseiten der Hersteller von Befestigungselementen  und zieht bei der Planung deren Kataloge sowie das Internet zu Rate.
Seiner Einschätzung nach halten viele Bauingenieure sich über die Entwicklungen im Befestigungsangebot auf dem Laufenden, aber längst nicht alle.
„Das hängt weitgehend von den Interessen und dem konkreten Aufgabenfeld des jeweiligen Planers ab. Leute, die sich auf einen bestimmten Nischenbereich spezialisiert haben, kennen sich in selbigem oft bis in kleinste Detail aus. Wer dagegen hauptsächlich allgemeine Pläne erstellt, vermutlich eher weniger.“
Lehtonen lobt die von Herstellern angebotenen Schulungen, die er als ausgesprochen notwendig empfindet.
„Fortbildungen sind immer nützlich, denn die Befestigungstechnik entwickelt sich ständig weiter.“

Die Planungsfreiheit ist nicht unbegrenzt
Lehtonen ist zufrieden mit der von den Herstellern betriebenen Produktentwicklung. Bei der Auswahl der Befestigungselemente für seine Pläne verlässt er sich ausschließlich auf bekannte Qualitätsanbieter wie Sormat Oy und SFS Intec.
„Die Montagetiefen und Randabstände setzen in gewissen Fällen Grenzen, das gilt für die Produkte sämtlicher Hersteller.  Die Möglichkeit, bei den Befestigungen darauf Einfluss zu nehmen, wäre ein Vorteil.“

Tomi Lehtonen, Introgroup Oy, www.introgroup.fi
• Studium an der Fachhochschule Turku, Abschluss als Bauingenieur im Jahr 2000.
• Gründete 2005 als Nebenjob eine eigene Firma und begann, kleinere Aufträge zu übernehmen. Seit Anfang dieses Jahres als Inhaber von Introgroup Oy hauptberuflicher Unternehmer.
• Aufträge aller Größenordnungen vom Ferienhaus bis hin zum Businesscenter. Spezialgebiet Datenmodellierung; Lehtonen plant sämtliche Objekte mit Hilfe von Datenmodellen und nutzt diese sowohl auf der Baustelle als auch bei der Produktion von Fertigteilen. Neben der eigentlichen Bauplanung umfasst der Service von Introgroup auch Programmierungs- und Entwicklungsdienste mit dem Ziel der effizienteren Nutzung dieser Modelle. Darüber hinaus programmiert Lehtonen CAD-Anwendungen.
• Schätzt an seiner Arbeit insbesondere die Vielseitigkeit: jeder Tag ist einzigartig.
• Größte Herausforderung: Mit den Branchenentwicklungen Schritt zu halten. Die zunehmende Nutzung von Datenmodellen verlangt ständige Aktualisierung der eigenen Arbeitsweisen, der Planungsumgebung und nicht zuletzt der im Unternehmen verwendeten Software.