Teil 6: Gerissener oder ungerissener Beton?
Beton als Baustoff wird mit oder ohne Bewehrungen verwendet. Bei den in Stahlbeton eingegossenen Bewehrungen handelt es sich meist um Stäbe aus Rippenstahl. Beton hält hohem Druck stand, tendiert dagegen unter Zugeinwirkung zur Rissbildung. Stahl hingegen hält auch Zugkräften stand.
In der Praxis weisen Betonkonstruktionen stets kleine Risse auf, verursacht durch interne und externe Einflüsse, Spannungen und Lasten, aber solange sie geringfügig sind, gelten sie nicht als Schäden. Eine gut konstruierte Bewehrung verhindert das Ausweiten von Rissen, leitet die Zugkräfte über diese hinweg und verhindert, dass kleine Risse sich zu konstruktionsgefährdenden Schäden auswachsen.
Wenn beispielsweise eine auf zwei Stützpfeilern ruhende Betonplatte von oben her belastet wird, dehnt sich ihr unterer Rand, während der obere von der Last und vom Eigengewicht der Platte zusammengedrückt wird. Auf die Oberseite wirkt somit Presskraft, auf die Unterseite dagegen Zugkraft. Während der Beton an der Oberseite die Presskraft ohne weiteres aushält, benötigt die Unterseite eine Stahlbewehrung, um der Zugkraft entgegenzuwirken und zu verhindern, dass Haarrisse sich vergrößern.
IN GERISSENEM BETON DÜRFEN NUR DAFÜR ZUGELASSENE VERANKERUNGEN VERWENDET WERDEN!
Bei Befestigungen in der Risszone des Betons ist zu beachten, dass Risse die Lastkapazität des Verankerungsgrundes beeinträchtigen und die Tragkraft der Befestigung reduzieren. Im Sortiment von Sormat finden Sie zahlreiche für gerissenen Beton zugelassene Befestigungselemente, u. a. Spreizanker und die Rahmendübel der Serien S-UF® und S-UP®. Die Eignung eines Befestigungselements für gerissenen Beton wird in den Produktinformationen ausdrücklich angegeben.
Nicht vergessen: Die ETA-Zulassungsoptionen 1-6 gelten für gerissenen und ungerissenen Beton, die Optionen 7-12 ausschließlich für ungerissenen. Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Sie Befestigungen an der Decke bzw. generell oberhalb Ihrer Kopfhöhe anbringen müssen!